Ja Ja ja, lieber spät als nie. Dass ich mir Dune anschauen werde stand ja eh fest. Als Science Fiction Fan der ersten Stunde muss man sich so einen Film natürlich anschauen. Allerdings bin ich mit etwas Vorsicht an den Film ran gegangen.
Die Bücher zu Dune habe ich vor Jahren schon verschlungen. Damals, irgendwann in meiner Jugend waren sie nicht wirklich leicht zu lesen und ich musste oft nachdenken wie nun wer mit was zusammenhängt. Aber irgendwie hat es dann doch funktioniert.
In meinem Geburtsjahr 1984 (Gott bin ich alt) kam dann die erste Verfilmung der Bücher. Diesen Film habe ich mir selbstverständlich auch einige Male angeschaut. Damals noch als Unwissender nur mit dem Wissen, es ist ein Science Fiction, es spielen 2 für mich sehr gute Schauspieler mit, nämlich: Jürgen Prochnow der die Rolle des Leto Atreides übernimmt. (Für mich, seit dem Film Das Boot einer der besten Schauspieler ever). An zweiter Stelle: Patrick Stewart welcher in Dune die Rolle des Gurney Halleck übernommen hatte.
Der erste Dune Film floppte aber ordentlich und konnte die Geschichte um Dune nicht wirklich ordentlich erzählen. Ich habe mir zum direkten vergleich den Film erst vor kurzem wieder angeschaut und muss gestehen dass er an gewissen Stellen einfach etwas nun ja nicht so berauschend wirkte. Man darf aber auch sein Alter nicht außen vor lassen.
Trailer Dune: Der Wüstenplanet (1984)
Dune 2021 - Teil 1
Ganze 37 Jahre später erscheint Dune erneut. Dieses Mal nicht als ein Film sondern nach meinem aktuellen Wissenstand in 2 Teilen. Damit hat man schon einen sehr großen Vorteil mehr Gesichte in den Film bzw. die Filme zu verpacken. Allerdings läuft man auch Gefahr mehr „Leerlauf“ in einen Film zu packen als es nötig wäre. Doch beim neuen Dune war dies für mich erfreulicherweise nicht der Fall.
Bevor ich zur negativen Kritik komme erwähnen wir einmal das Positive. Hier weiß ich gar nicht so recht, mit was ich beginnen soll. Die grandiosen Landschaften? Die perfekt abgestimmte Musik? Die Schauspieler oder doch etwas ganz Anderes?
Fangen wir doch erst einmal damit an, was mir besonders gut gefallen hat. Die Aufmachung. Hier war einfach alles total stimmig. Die Sets, die Kulissen (heute ja alles CGI) waren für mich einfach perfekt. Hier wurde der Nagel auf den Kopf getroffen. So wie gezeigt stellte ich mir den Wüstenplaneten Arrakis in meinen Vorstellungen beim Lesen der Bücher vor. Viele werden jetzt denken, klar Wüste, Sand, was will man sich da groß vorstellen? Aber nein, ich rede auch von Felsen, Landschaften mit karger Vegetation usw.
Was mir bei diesem Film besonders aufgefallen ist, war die Tatsache dass ich noch keinen Film erlebt habe wo das Zusammenspiel zwischen Filmmusik und Bild so genial harmonierte. Man könnte fast meinen, die musikalische Untermalung wurde bis ins kleinste Detail auf die Szenen abgestimmt. Das die Musik gut werden würde stand für mich außer Frage, da niemand geringeres als Hans Zimmer seine Finger im Spiel hatte. Doch so massiv wie bei diesem Film ist es mir bei fast noch keinem Film aufgefallen. Das war einfach bombastisch. Vielleicht kommt Blade Runner 2049 da noch ran, denn hier fand ich die Soundkulisse auch mehr als beeindruckend.
Auch die Auswahl der Schauspieler fand ich sehr gut und treffend. Die rolle des jungen Paul, gespielt von Timothée Chalamet war perfekt besetzt. Gleiches gilt für die Rolle seines Vaters welche mit Oscar Isaac einen grandiosen Schauspieler bekommen hat. Ich persönlich kenne ihn aus dem hervorragenden Ex Machina und den nicht so besonders guten Star Wars Teilen 7 – 9.
Dune 2021 - Trailer
Hin und wieder liest man ja dass Dune als neuer Herr der Ringe angesehen wird was das Setting und die Umsetzung angeht. Ganz möchte ich dem nicht zustimmen. Dafür fehlt mir an manchen Stellen einfach ein bisschen Liebe zum Detail. Womit wir auch schon bei meinen Kritikpunkten sind.
Kritik Nr.1 Die Story. Wer die Bücher nicht wirklich kennt wird sich an mancher Stelle extrem schwer tun die Zusammenhänge zu verstehen. Oder wird sich fragen was jetzt genau passiert ist und warum. Auch die Verhältnisse und Beziehungen der einzelnen Figuren wird für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich behandelt. Hier wäre gerade für die Frischlinge im Dune Universum etwas mehr Tiefe sehr sinnvoll gewesen. Gerade wenn der Film so viel Zeit für sich beansprucht.
Kritik Nr.2 Technisch ist der Film 1a umgesetzt, da gibt es keine Zweifel, allerdings wirken sehr viele Gebäude und Landschaften sehr trostlos und kühl. Etwas mehr sagen wir „Krimskrams“ was rumsteht wäre wünschenswert gewesen. So fehlt es in vielen Räumen schlicht an Einrichtung und man fühlt sich nicht wirklich in ein Setting aus der Zukunft (immerhin spielt der Film im Jahr 10191) versetzt. Schade, hier wäre viel mehr möglich gewesen.
Ich möchte nicht zu viel Spoilern darum gehe ich auf die Handlung gar nicht groß ein. Ein einziger Punkt ist mir aber dann doch etwas naja sauer aufgestoßen weil es einfach mehr als nur offensichtlich war, dass hier die sog. Genderkeule wieder Einzug gehalten hat. Die Rede ist von der Figur Liet Kynes gespielt von Sharon Duncan-Brewster. Bitte versteht mich nicht falsch, Sharon hat die Rolle PERFEKT gespielt. Sie war eine sehr gute Wahl für den Film. In den Büchern ist die Figur allerdings ein weißer Mann. Welche im neuen Dune eben durch eine schwarze Frau (ja ich nenne das jetzt bewusst so) ersetzt wurde. Das hat einfach diesen bitteren Beigeschmack als hätte das jetzt mit biegen und brechen gemacht werden müssen. Wie gesagt, ich fand die Besetzung wirklich sehr gut, sie hat ihre Rolle perfekt gespielt und es war auch wirklich stimmig. Aber für jemanden der die Bücher kennt, der den ersten Film kennt war das einfach eine „Hopla-Moment“ hier passt aber was nicht.
Zum Abschluss kann ich die Neuauflage von Dune jedem ans Herz legen der gerne Science Fiction sieht, der mit den Büchern etwas anfangen konnte und wer Interesse an neuem hat. Denn die Designs der Fahrzeuge, Raumschiffe und Gebäude ist erfrischend anders und kein Einheitsbrei wie man sie aus anderen Filmen dieses Genres kennt.
Kurz um, schaut ihn euch an! 🙂