Vom schwarzen Auge zu Midgard und das mit der gleichen Story, geht das denn? Ja, es geht und das erstaunlich gut.
Vor nicht all zu langer Zeit haben wir in das schwarze Auge geschnuppert. Für mich als Neuling fühlte sich das Pen & Paper sehr gut an und ich habe mich in der Welt wirklich wohl gefühlt. Doch es muss eben allen in der Gruppe gefallen. Dies war leider nicht der Fall und wir sind vom System des schwarzen Auges weg und haben die Geschichte mit dem Midgard System weitergeführt.
Zu Beginn fragte ich mich wirklich ob das funktionieren könnte. Doch ich hatte mir völlig grundlos Gedanken gemacht. Der Übergang von einem zum anderen System verlief ganz gut. Unsere Helden konnten wir behalten, wenn auch in etwas anderer Form, was ich nicht als all zu schlimm betrachten würde. Wo früher ein Waffen-Stärkungszauber war, ist heute ein Heiliger Zorn, der im Endeffekt das Gleiche bewirkt. So hat sich das im Groben durch die ganzen Werte gezogen und man fühlte sich so, als wäre man noch mit dem gleichen Helden unterwegs. In meinem Fall mein Zwerg Dwalgar.
Die Geschichte lief auch nahtlos weiter. Wenn auch etwas anders als vielleicht geplant, da diese nun von einem anderen Spielleiter geleitet wurde. Hier musste ich mich in den ersten paar Minuten wirklich erst daran gewöhnen, da ich von den Erzählungen des ersten Leiters sehr naja verwöhnt / angetan war. Aber es klappte dann sehr gut, und ich fühlte mich in die neue Spielwelt eingetaucht.
In der letzten DSA-Runde war unsere Gruppe in eine Höhle gekommen und fand Runen und Hieroglyphen an den Wänden. Mit diesem Cliffhänger hatten wir unser letztes Abenteuer beendet.
Am gestrigen Sonntag ging es dann nahtlos weiter und wir erlebten einen sauberen, an manchen Stellen vielleicht etwas fragwürdigen Übergang und konnten mit unseren Helden weiterziehen.
Nachdem ein neuer Zwerg in unsere Mitte getreten ist, welcher volltrunken und in Begleitung eines Hundes überhaupt keine Ahnung hatte wo er ist, was er hier tut und wer wir sind, sind wir durch ein Portal vor eine Stadt gepurzelt, in der es etwas gehobener zuging als in den Städten, Dörfern und Tavernen in denen wir sonst unterwegs waren.
Vani, unsere junge Faun-Dame war noch nicht einmal richtig in dem neuen Gasthaus angekommen und fing umgehend damit an, für die Männer auf den Tischen zu tanzen um ihnen das letzte Gold, Silber und Kupferstücke aus den Taschen zu ziehen.
Kurz nach Beginn ihrer Tanzeinlage wurde sie recht unsanft von der Besitzerin der Taverne von den Tischen gezogen. Diese etwas kräftige, ältere Dame macht ihr umgehend und mit eindeutigem Ton klar, dass wenn sie hier auf den Tischen tanzt, die Hälfte der Einnahmen in ihre Tasche zu wandern haben. Vani war so überrascht von der rüstigen Dame, dass sie dem Deal zustimmte und weiter tanzen konnte.
Mein Herr Zwerg, der eigentlich ein sehr ruhiger, zurückhaltender Zeitgenosse ist und das Geschehen immer etwas aus den hinteren Reihen betrachtet, wurde dieses Mal nicht ganz freiwillig in die Mitte der Handlung gestellt. Er merkte, dass es in der Taverne einen weiteren Zwerg gab, welcher ihm zum Verwechseln ähnlich sah um nicht zu sagen es hätte sein Zwilling sein können. Erschrocken und wach was mein Zwerg eigentlich nie ist, ging er auf diesen jenen welchen Zwerg zu und guckte ihn unglaubwürdig an, dieser guckte ebenfalls unglaubwürdig zurück und beide verfielen in eine kleine Schockstarre.
Nach einem kurzen Gespräch unter Zwergen waren die Verhältnisse geklärt und das rege Treiben in der Taverne nimm weiter ihren Lauf.
Es wurde Nacht und die Gruppe aus Abenteurern ging zu Bett um sich am nächsten Tag erst einmal in ein Badehaus zu begeben, denn nach den ganzen Abenteuern und Tanzeinlagen waren wir doch nicht mehr so ganz frisch. Auf dem Weg ins Badehaus sauste ein Bolzen aus einer Armbrust durch die Luft und traf meinen Zwerg in der Schulter, völlig überrascht ging ich zu Boden und krümmte mich vor Schmerzen.
Die Gruppe, zog erschrocken ihre Waffen (welche man in der Stadt eigentlich nicht offen tragen durfte) und suchte nach dem Schützen. Sie erblickten einen Goblin welcher noch mit gezücktem Dolch hinter uns stand und seinen missglückten Mordversuch damit beendete, die beine in die Hand zu nehmen und davon zu laufen. Voller Wut machte sich unser volltrunkender Zwerg (Halbjörn Rotaxt) daran ihn mit Dania zu verfolgen, Dania, flink wie sie war, wuselte dem Goblin hinterher, kam aber nicht weit, da sie ihre eigenen Füße überholte und mit einem „oh verdammt“ den Boden knutschte. Auf dem Weg zum Erdreich, murmelte sie noch eine Zauberformel, der Spruch traf den Goblin und dieser wurde so langsam das Halbjörn ihn zur Strecke bringen konnte.. Vani zerrte mich in eine Seitengasse um aus der Schussbahn zu kommen und versuchte meine Wunden zu versorgen. Da Reim inzwischen auch zu mir geeilt war und sich in der Kunst des Heilen verstand versorgte er fachmännisch meine Wunden.
Geschockt von diesem heimtückischen Mordversuch brach die Gruppe ihr Vorhaben mit dem Badehaus ab und zog sich zurück in die Taverne um mich ordentlich versorgen zu können. Halbjörn, welcher den Goblin erschlug anstatt ihn gefangen zu nehmen, verstand sich erstaunlich gut darin, dem Goblin den Schädel zu zertrümmern, so dass jede Befragung unmöglich wurde. Er brachte die Leiche, welche eine enorme Blutspur hinter sich her zog mit in die Taverne und schleppte sie die Stufen nach oben in unser Schlafgemach, wo sich die Gruppe aufgeregt unterhielt um herauszufinden was gerade gesehen war.
Reim war von der Aktion des Zwergen Halbjörn nicht wirklich begeistert und machte es ihm unverständlich klar, dass man mit einem Goblin ohne Kopf nicht mehr wirklich sprechen kann und so keinerlei Informationen aus ihm raus bekommt. Nach einem kurzen Augenblick hat es bei unserem Zwerg dann auch klack gemacht und er verstand was Reim ihm versuchte zu sagen. Erst reden, dann töten. Nicht andersrum.
Dania versorgte mich weiter, Vani ging in den Gastraum der Taverne bzw. in die Stadt und versuchte etwas herauszufinden warum ich ermordet werden sollte.
Sie kam nach einer kurzen Zeit zurück und hatte erstaunliche Informationen dabei. So wurde ihr berichtet das ein Zwerg abgestochen wurde. Dieser Zwerg war niemand anderes als mein Spiegelbild, welchen wir in der Taverne angetroffen haben. Sein Name: Brownie Silberbart
Auch wie bei mir war der Mordversuch gescheitert und Brownie lag im Tempel der Fruchtbarkeit um seine Wunden versorgen zu lassen.
Ein Teil der Gruppe machte sich auf den Weg in den Tempel um mit Brownie zu sprechen, was es mit den Anschlägen auf sich hat. Am Tempel angekommen wurden wir von einer der Templerinnen, einer Heilerin angesprochen. Wir erklärten ihr was unser Begehr sei und erzählten ihr in kurzen Sätzen was uns bisher passiert sei. Dabei sprachen sie über das Mal, welches Vani auf der Stirn trug und sie auserwählt worden sei. Was es genau mit dem Mal und dem Stein auf sich hat, könne uns nur eine der Obersten erzählen. Vani, welche leicht panisch wurde, wünschte sich nichts Weiteres als einen Exorzismus um das Mal wieder los zu werden. Sie wollte nicht auserwählt sein.
Sie gingen weiter, um Brownie zu besuchen und zu befragen. Der schwer verletzte Zwerg gab ihnen alle Informationen die sie erhofft hatten zu bekommen. So auch die Tatsache das Brownie ein Teil eines geheimen Ordens ist und eigentlich dringend an einer Versammlung teilnehmen müsste. Dies aber aufgrund seiner Verwundung nicht mehr kann. Er schlug der Gruppe vor, ich solle doch seine Rolle übernehmen, da die Heilkünste Reims bei mir wesentlich schneller zur Heilung führten als die Fähigkeiten der Heilerinnen des Tempels bei ihm.
Die Abenteurer kamen mit den Informationen und einem Ring mit Bärenkopf eingraviert wieder zu mir zurück. Reim, unser großer mächtiger Krieger (in Wirklichkeit war auch nur ein Zauberer der von großen taten träumte), der alles mochte was funkelt und glitzert konnte nicht widerstehen den Ring welcher viel zu klein für ihn war an den Finger zu stecken… Großer Fehler, denn wie er nun völlig überrascht feststellen musste, ging der Ring nicht mehr vom Finger, er zog und ruckte er klemmte die Hand unter den Arm und zog am Ring, doch dieser wollte sich nicht wirklich bewegen. Vani, bekam das heimliche Gefuchtel und das rote Gesicht mit den dicken aufgeblasenen Backen Reims irgendwann mit und wusste sofort was passiert war. Sie rollte mit ihren Augen und bat Reim ihren Dolch als Hilfe an. „Komm, lass ihn uns einfach abschneiden“ Erschrocken von Vanis Vorhaben, ruckte er so fest am Ring das dieser nun doch endlich von ihm glitt. Knall rot und dick wie eine boreanische Kampfmade pochte der Finger und Reim pustete was das Zeug hält.
Von den Informationen überfordert willigte ich dem Vorhaben ein und wir machten uns auf, dem geheimen Geheimtreffen beizuwohnen. Wir machten uns also auf den Weg der Versammlung beizuwohnen. Die Leiche des Goblins mit zertrümmertem Schädel wurde der örtlichen Polizei übergeben. Wenn man das Wachpersonal einmal so nennen möchte. Diese nahmen den Fall auf und obwohl es zu einem Mordversuch und einem toten Goblin führte wurde dieser nur zu den Akten gelegt. Mit der Begründung man sei unterbesetzt und würde sich später darum kümmern.
Am Ort des Treffens angelangt, wurden wir bereits erwartet. Wobei eigentlich Brownie erwartet wurde. Zeigte ich den Ring vor und gab mich als Brownie aus um dem Treffen beiwohnen zu können. Meine Gefährten mussten in einem kleinen Vorraum warten und ich wurde in einen Saal mit großem Runden Tisch geführt. Welcher unweigerlich an die Tafelrunde erinnerte.
Hier saßen nun weitere Menschen, Zwerge und andere Bewohner des Reiches, die diesem Geheimbund angehörten.
Was niemand bemerkte, Dania, unsere kleine flinke Halblingsdame huschte unter meinen großen Mantel und schlich so unbemerkt mit in den Saal. Sie schlich unter den Tisch und lauschte der Unterhaltung die von Verrat, Verrätern in den eigenen Reihen und dem Untergang des Reiches gefüllt war.
Dania fielen die wundervollen Schuhe einer der anwesenden Personen auf, voll in ihren Bann gezogen funkelten ihre Augen, welche immer größer wurden, ihre Mundwinkel fingen an nach oben zu wandern, sie sabberte und fing an wie ein kleiner Gloum vor sich hin zu brabbeln. Schhhuuuuuuuuhhhhheeeeee, mmmmeeeiiiiiinnnnneeeee Sssschhhhhuuuuuhhheeee. Wie kleine Halblingdamen eben mal so sind (Eigentlich nur diese eine spezielle Dame) stand sie total auf Schuhwerk.
Einer der Anwesenden erhob sich um eine Ansprache zu halten. Doch plötzlich brachen Goblins durch die Tür an der Südseite des Raums. Sie fingen an in diesen zu strömen. Gefolgt von Reim, Vani und Halbjörn, welche wundersame weiße durch einen geheimen Geheimgang ebenfalls in Richtung unterirdischen Saal unterwegs waren.
Es wurde wie wild durcheinandergeredet und die Anwesenden versuchten zu flüchten. Nur der kleine Trupp an chaotischen Helden stellten sich den Goblins. Es flogen Wurfäxte, Hämmer, Dolche und Zaubersprüche durch den Raum, ein Gemetzel welches dieser Saal noch nie gesehen hatte wurde veranstaltet. Reim, brummelte etwas vor sich hin und schaffte es, den Schamanen einzuschläfern. Dania, die noch immer in ihrem Schuhwahn gefangen war, kam wieder zu Sinnen und schloss sich dem Kampf an. Nun ja, sie versuchte es. Als Halbling ist man doch recht klein und sie schaffte es nicht wirklich auf den großen Runden Tisch zu springen. Auch der Umweg über einen Stuhl brachte das Vorhaben nicht zu einem Erfolg. Sie musste sich geschlagen geben, besiegt von einem zu hohen Stuhl und Tisch rannte sie wild durch den Raum und klopfte einen Goblin nach dem anderen nieder. Reim, Vani und Halbjörn taten ihr gleich und es flogen Eingeweide, andere Körperteile und Schuhe quer durch den Raum. Bis keiner der Goblins mehr übrig war….
Fortsetzung folgt.