Mitte / Ende August stand ein kleiner 3 Tage Ausflug an die Mosel auf dem Programm. Der erste Tag startete mit einem Trip zur Burg Eltz. Welche schon seit geraumer Zeit auf der Wunschliste stand. Vormittags sind wir angekommen und nach einem kurzen Fußweg von ca. 10 Minuten wurden wir dann auch schon von der Burg Eltz empfangen. Ein kurzes WOW! ging durch die Reihen denn man bog um eine Ecke, und auf einmal Stand die Burg in voller Pracht vor einem. Sehr beeindruckend.
Nach weiteren 2 – 3 Minuten waren wir dann auch an der Burg angekommen. Bevor wir uns ins Innere der Burg wagten haben wir uns an einem der beiden „Restaurants / sehr guten Imbissen“ mit fairen Preisen gestärkt. Die Auswahl an Speisen und Getränken war überraschend groß und vom Geschmack her absolut in Ordnung. Da gab es nichts zu meckern.
Die Eintrittspreise für die Führung waren wirklich okay und nicht zu hoch. Da die Burg seit jeher im privaten Familienbesitz ist, und auch noch nie in irgendeinem Krieg zerstört wurde, waren die Innenräume erwartungsgemäß in einem sehr guten Zustand. Über die Jahre hinweg wurde die Burg von mehreren Familien bewohnt, bis sie schließlich nur noch von einer Familie geführt wurde.
Die merkt man vor allem daran, dass immer wieder kleine Teile an die Burg angebaut wurden, wodurch sie ihren besonderen Charme bekommt.
Die Führung war innerhalb von einer Dreiviertelstunde erledigt. Dies war leider sehr schnell und man merkte deutlich dass Gruppe für Gruppe zügig durch die Räume geleitet wurden. Ein bisschen mehr Zeit wäre hier schön gewesen. Auch die Tatsache das man von den Innenräumen keine Fotos machen durfte, empfand ich sehr schade, da diese doch sehr hübsch waren.
Ein Teil der Burg wird heute noch von den Besitzern bewohnt / verwendet und kann daher nicht besichtigt werden. Ist schade, aber natürlich verständlich.
Nachdem wir die Burg, die Innenräume und die Schatzkammer erkundet hatten, ging unsere Reise weiter Richtung Cochem. Dort angekommen irrten wir erst einmal durch den engen, verträumten Ort um unsere Unterkunft zu finden. Anders als in der Beschreibung angegeben gab es dort leider keine Möglichkeit das Auto zu parken. Auch war die Unterkunft schon etwas älter, und man fragte sich wo man hier nur gelandet ist. Nachdem wir aber die Besitzerin der Pension kennenlernten und sie uns erzählte das sie schon vor Jahren alles umbauen wollte, aber aufgrund des Denkmalschutzes es nicht konnte, war das auch alles absolut in Ordnung.
Gegen Abend merkt man leider sehr deutlich das Cochem ein kleines Touri-Städtchen ist. Überall sind kleine Kneipen, Restaurants, Bars usw. welche fast alle mit lauter Musik versuchen die Touristen zu sich zu locken. Selbst die Schiffe die auf der Mosel unterwegs sind, sind abends mit lauter Musik unterwegs. Dies kann teilweise schon etwas stören.
Am 2. Tag unseres Kurztrips ging es in Cochem schon früh los und wir machten uns auf den Weg zur Reichsburg Cochem. Ich dachte bis dahin das die Burg Eltz schon ein kleines Hogwarts 2.0 wäre. Doch die Reichsburg war hier auf jeden Fall nochmal um einiges näher an einem Hogwarts dran. So schön verspielt und überall geheimnisvolle Ecken. Hier hätte ich es mir einen ganzen Tag gemütlich machen können. Doch leider kommt man in die Burg (auch in die Höfe etc.) nur mit einer Führung rein. Diese war im Gegensatz zur Führung der Burg Eltz viel angenehmer gestaltet und wirkt bei weitem nicht so gehetzt. Auch das Fotografieren in den Innenräumen war hier gestattet, was mich sehr gefreut hat. So konnte man doch einige Eindrücke einfangen und immer wieder einmal anschauen.
Die Führung dauert ebenfalls eine gute dreiviertel Stunde, welche aber durch das genau Erklären und der Möglichkeit viele Fragen stellen zu können positiv in die Länge gezogen wurde.
Selbst auf die Kinder wurde hier eingegangen, Für diese steht eine Schatzkammer gefüllt mit Goldtalern in einer geheimen Kammer bereit, an der sie sich bedienen dürfen, sofern sie diese finden.
Gegen Mittag verschlug es uns mit dem Sessellift auf einen der zahllosen Berge. Oben angekommen genossen wir zuerst die wunderschöne Aussicht um im Anschluss daran über den Berg zu einem Freizeitpark zu wandern.
Dort angekommen entschlossen wir uns allerdings nicht in den Park zu gehen, da es Yannik nicht so recht interessierte und wir lieber weitergelaufen sind. Nach guten 16km, die wir an diesem Tag gelaufen sind, kamen wir dann in dem Ort Klotten an. Von dort aus wollten unsere Füße dann nicht mehr so recht und wir sind das kurze Stück zurück nach Cochem mit dem Zug gefahren. Was eine Wohltat. Um die müden Knochen wieder etwas in Schwung zu bringen besuchten wir zum Erholen noch das Cochemer Schwimmbad. Dieses war ein recht ordentliches Hallenbad (Freibad haben wir nicht besucht) welches ein bisschen an das gute alte Maradies aus Marktheidenfeld erinnerte. Orangene Fliesen wohin das Auge reichte. Alt, aber sauber, ordentlich und nicht runtergekommen.
Vor allem für Kinder ist es wirklich liebevoll gestaltet.
Nachdem wir am ersten Abend nicht wirklich viel Glück mit unserem Restaurant hatten, sind wir am 2. Abend mal etwas weiter in den Ort gelaufen, dort war es schon wesentlich angenehmer von der Lautstärke und auch das Lokal in dem wir uns niederließen war um Welten besser. Das Essen war wirklich gut.
Abends sind wir dann alle müde ins Bett gefallen nachdem der gute Moselwein uns ein paar kleine Umdrehungen beschert hat. Wir mussten ja schließlich fit sein um am kommenden Tag noch die Gaierlay besuchen zu können.
Dort angekommen wanderten wir die sog. Gaierschleife und verliefen uns natürlich etwas. Das 5-Wegekreuz war aber auch ein bisschen verwirrend und man wusste nicht sofort in welche Richtung man genau laufen musste. Also liefen wir erst einmal 10min in die falsche Richtung. Nachdem wir in einem recht düsteren Waldstück eine Ruine einer alten Mühle vorgefunden hatten, kam ich mir schon ein bisschen wie in „The Blair Witch Project“ vor. Alleine im Wald, verlaufen, kein Empfang und keine Menschenseele weit und breit. Gespenstisch.
Wir liefen den Weg zurück bis zum 5-Wegekreuz und schauten uns noch einmal genau um. Schließlich fanden wir den richtigen Weg und kamen darauf nach kurzer Strecke an der Gaierlay an. Die Hängebrücke ist eine der größten Hängebrücken in Europa. Es war für mich nicht ganz so einfach diese zu überqueren. Immerhin war sie hoch und wackelig, und hoch und wackelig und hoch.
Nachdem wir es dann doch geschafft hatten die Brücke zu überqueren, traten wir die Reise nach Hause an.
Die drei Tage waren wirklich toll und man staunt doch immer wieder was für schöne Orte es unmittelbar vor der Haustüre gibt. Man sollte wirklich öfters mal quer durch Deutschland reisen und sich das alles anschauen.